Fotos:(c)Regehr, (c)Falco Richter
Eine kleine Gruppe Ayoreo, Ureinwohner ohne permanenten Kontakt zur westlichen Zivilisation, hat sich in die letzten Ecken des dornigen Chaco zurückgezogen. Sie leben bis heute traditionell als Sammler und Jäger und wissen die Naturressourcen schonend zu nutzen. Unter den harten Bedingungen können sie nur solange überleben, wie der Wald erhalten bleibt.
Die Ureinwohner des Chaco lebten von Jagd und Fischfang. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts siedelten sich Mennoniten (evangelische Freikirche deutschen Ursprungs) aus Russland und Kanada dort an. Sie leben vorwiegend von Landwirtschaft und Viehzucht. Heute besitzen sie eigene Kooperativen, Schulen und Krankenhäuser. Die von ihrem Land verdrängten Ureinwohner suchen in den Kolonien Arbeit.
Das kommerzielle Interesse am Chaco verstärkte sich in den letzten Jahren. Multinationale Unternehmen, darunter viele brasilianische und deutsche, roden den Chaco großflächig. Teilweise kaufen sie ganze Flussabschnitte und komplette Dörfer auf.
Die brasilianischen Farmer, die heute Zuckerrohr für Biosprit und Soja für den europäischen Export anbauen, verlegen ihre Viehfarmen in den paraguayischen Chaco. Dort ist nur extensive Rinderzucht möglich: ein Rind benötigt 1-2 ha Weide. Für schnellen Gewinn wird das gerodete Land überweidet; es versteppt und versalzt nach wenigen Jahren.